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German Football League - erste Heimniederlage für Braunschweiger Lions

Rebels auf dem Weg zum German Bowl?


Jubel nach dem Sieg der Rebels (Quelle: heldmann.photography)
Schneller erster Touchdown
(Quelle: heldmann.photography)
GDN - Bisher waren die Löwen in ihrem eigenen Stadion eine Macht. Ihre Gegner hatten nie eine Siegchance. Bis zum Sonntag. Die Berlin Rebels erwischten die Lions eiskalt und siegten mit 26:21. Bereits nach drei Spielminuten lagen die Gastgeber mit 0:14 zurück.
Erfolgreicher Kick zum Extrapunkt
Quelle: heldmann.photography
Viele der über 3000 Zuschauer auf den Tribünen schauten reichlich konsterniert. Nur die kleine aber laute Fangruppe aus der Hauptstadt war begeistert. Daran sollte sich auch bis zum Ende dieses Spiels nichts mehr ändern. Gleich mit dem ersten Spielzug überrumpelten die Gäste die komplette Braunschweiger Verteidigung. Rebels Spielmacher Terrell Robinson täuschte die Ballübergabe an seinen Runningback nur an und bediente dann mit einem exakt getimten Pass über 67 Yard seinem Receiver Joshua Simmons, der unberührt zum ersten Touchdown in die Endzone der Gastgeber einlief.
Richard bringt den Ball in die Endzone
Quelle: heldmann.photography
Wer nun dachte, dass die Lions prompt zurückschlagen würden, sah sich arg getäuscht. Deren an sich sehr sichere Quarterback Jadrian Clark produzierte einen seiner wenigen Fehlwürfe, in dem Rebels Passverteidiger Paul Seifert den Ball in die Arme warf. Dieses Geschenk an der Braunschweiger 27 Yard Linie ließen sich die Gäste nicht nehmen und erhöhten kurze Zeit später den Spielstand auf die bereits erwähnten 14 Punkte.
Lions kurz vor der Endzone gestoppt
Quelle: heldmann.photography
Immer noch im ersten Quarter konnten die Lions auf 6:14 verkürzen. Den Touchdown zum 6:14 erzielte Lennies McFerren mit einem kurzen Lauf in die Berliner Endzone. Den Versuch zum Extrapunkt blockte die an diesem Tag bärenstarke Berliner Defense. Und auch deren Offense ließ sich dadurch nicht beeindrucken. Die nächsten sieben Punkte gingen wieder auf ihr Konto. Sie bestimmten weiterhin das Spiel und marschierten scheinbar mühelos über das Feld. Besonders der Niederländer im Kader der Rebellen, Sean Richards, sorgte vermehrt für Kopfzerbrechen auf Seiten der Verteidigung der Lions. Er war es, der den nächsten Touchdown erzielen konnte. Im zweiten Viertel bestimmten zunehmend die Verteidigungsreihen das Spiel. Eine Interception der Heimmannschaft brachte die Gäste bis kurz vor die Endzone der Lions. Zwar konnten deren Verteidiger den Touchdown verhindern. Aber mit einem verwandelten Fieldgoal erhöhten die Rebels ihr Punktekonto auf 24. Das war dann auch der Halbzeitstand.
Solide Abwehrleistung der Lions
Quelle: heldmann.photography
Nach der Halbzeit kamen die Hausherren als erstes in Ballbesitz. Es machte den Eindruck, dass das Team der Löwen eindeutig gewillt war, das Spiel noch drehen zu wollen. Doch dann verlor Runningback Lennies McFerren bei einem schönen Lauf durch die Mitte auf Höhe der 35 Yard Linie der Rebels den Ball. Die Berliner reagierten am schnellsten und sicherten sich den Ball. Damit war der erste Angriff der Lions beendet. Die Defense der Lions zeigte sich in der zweiten Hälfte als sichere Bank. Bis zum Ende der Partie erlaubte sie dem Angriff der Hauptstädter keine weiteren Punkte mehr. Gans anders zeigte sich vorerst die Offense. Abermals verlor sie nach einem Fumble in aussichtsreicher Position, dieses Mal durch Wide Receiver Patryck Matkowski, den Ball und das damit verbundene Angriffsrecht. Es dauerte bis kurz nach dem letzten Seitwechsel ins vierte und letzte Spielviertel, ehe die Lions Angriffsmaschinerie endlich ins Rollen kam. Nach einem langen Drive, der an der eigenen 24 Yard Line begann, konnte Receiver Nicolai Schumann endlich den zweiten Touchdown für sein Team an diesem Sonntag erzielen. Nun musste auch eine kluge Taktik helfen, sollte das Spiel in den verbleibenden Minuten noch gedreht werden.
Fälschlich "Gut" gewerteter Catcg
Quelle: heldmann.photography
Tom van Duijn versuchte es mit einem Onside-Kick, der gelang. So blieb das Angriffsrecht bei den Lions. Und dieses Mal ließen sich die Mannen um Clark den Ball nicht wieder abnehmen. Bei einem Lauf musste sogar die Chain-Gang aufs Feld, um das Recht auf den nächsten ersten Versuch festzustellen. Ein Touchdown durch Runningback David McCants und eine anschließend erfolgreich durch Niklas Römer abgeschlossene Two-Point-Conversion brachte Braunschweig bis drei Punkte an die Gäste heran. Der Punt des Berliner Kickers Andersen sorgte für einen ersten Versuch der Lions Offense dicht vor der eigenen Endzone. Beim Versuch der Löwen, sich aus der Gefahrensituation zu befreien, unterlief der Offense Line der Lions ein Holding in der eigenen Endzone, welches nach Regelwerk automatisch zu einem Safety und dem 21:26 für die Gäste führte. Ist dies schon eine eher seltene Situation, kam kurz darauf eine weitere solche dazu.
Jubel auch beim Head-Coach
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Die Lions mussten, nachdem sie auch im dritten Versuch die zu überwindende Distanz von zehn Yards nicht geschafft hatten, den vierten Versuch auch gehen, wenn sie noch gewinnen wollten. Zwar konnte Niklas Römer den Pass von Jadrian Clark fangen und die Lionsfans jubelten schon, weil sie einen weiteren First Down sicher wähnten. Da der Braunschweiger Ballfänger aber vor dem Passfang unbedrängt in Aus getreten war, wieder auf das Spielfeld zurückkehrte und als erster den Ball bei seinem Fang berührte, zählte dieser wichtige Catch nicht und sorgte für ein Turn Over zu Gunsten der Rebels. Das war vielleicht der gerechte Ausgleich für einen noch in der ersten Hälfte fälschlich als “Gut“ befundenen Catch von Matkowski, der nur mit einer Schuhspitze gerade noch die Aus-Linie berührte, bevor er den Ball unter Kontrolle hatte. Die Gäste ließen die letzten Sekunden auf der Uhr herunterlaufen und feierten ausgiebige diesen für sie wichtigen Auswärtssieg im Kampf um die Play-Offs.
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